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1314. September 8. Richynbach (Reichenbach).

nativ. b. Mar. virg.

Bern(h)ard, Herzog von Schlesien und Herr von Fürstenberg, urkundet, dass mit seiner Einwilligung Otto v. Kaldynborne von Jakob gen. Gancz und dessen Bruder Heinrich die Erbvogtei in Canth mit allen Nutzungen und Einkünften, wie sie von der Gründung an gewesen, erworben habe. Die Einkünfte sind in Canth: 24 Fleischbänke, 20 Brotbänke, 20 Schuhbänke, der Erbzins, der Marktzoll, der Zins vom Biertransport (schrotlon), der Schlachtmarkt, die Badstube, die Mühle bei der Stadt Canth, der dritte Pfennig in der Stadt Canth und in Furstinowe (Fürstenau bei Canth), ferner 3 Mühlen bei Fürstenau, die Mühlenfuhren in Canth und Fürstenau, die Weinberge bei Fürstenau, der Kretscham, der Schmidt, Fleischer, Schuster, Bäcker in Fürstenau, 6 Hufen daselbst, der Zins auf den Aeckern, der Erbzins auf den Höfen, die Fischerei auf eine halbe Meile daselbst, desgleichen ein freier Hof in Canth und ein Allod in Semsicz (Semschütz Vorwerk zu Fürstenau gehörig). Den Verkauf aller dieser Einkünfte an Otto v. Kaltenborn bestätigt Herzog Bernhard und verreicht sie demselben zu Erbrecht, wofür Otto dem Herzog mit einem geharnischten Rosse zu dienen gehalten ist.

Z.: Ritter Siffrid v. Girlachsheym, Ritter Hermann v. Reichenbach, Ritter Heinmann v. Adlungisbach, Ulrich v. Lobyn, Arnold v. Petirswalde, Nikolaus v. Lubavia (Liebau), Apeczco v. Sydlicz (Seidlitz), Gothard v. Libenow (Liebenau), Magnus v. Cirna (Tschirne), Rudger v. Hugwicz (Haugwitz), Herr Jakob herzogl. Protonotar, Dechant vom heil. Kreuz bei Breslau.


Aus dem gleichzeitigen Grundbuch des Fürstenthums Breslau B (Bresl. Staatsarch. F. Bresl. III. 9. b) fol. 31, abgedr. v. Tzschoppe u. Stenzel, Urkundensammlung S. 191.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.